Petra Zieriacks
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nicht realisierter Beitrag zu den  Fürther Glanzlichtern 2025 – Thema „Gedenktage“ am 7. und 8.11.2025

 „Visual history – eine Lichtinstallation zur Erinnerung an die Pogromnacht“

 

 

 

Kein anderes Datum vereint Hoch- und Tiefpunkte der deutschen Geschichte wie der 9.11.:

Hier wurde die Republik während der Novemberrevolution 1918 ausgerufen, es fiel die Berliner Mauer, es fand  der Hitlerputsch 1923 statt und auch das Novemberpogrom 1938.

 

Ich habe mich angesichts der wiedererstarkenden rechtsradikalen Kräfte in unserem Land dazu entschieden, an das Novemberpogrom 1938 zu erinnern. Die Erinnerung an die Reichspogromnacht ist eine Mahnung für uns, niemals wegzuschauen, wann und wo immer Menschen diskriminiert und verfolgt werden.

 

Meine Installation trägt den Titel „Visual history:  Eine Erinnerung an die Pogromnacht“ und widmet sich  dem Gedenken an die Geschehnisse um den 9. November 1938 herum in Fürth. 

Man geht davon aus, dass sich die organisierte und gezielte Zerstörung jüdischen Eigentums und die Misshandlung jüdischer Mitbürger über 5 Nächte hinwegstreckte.

 

Im Zentrum steht ein geöffneter Verteilerkasten im öffentlichen Raum. Im Inneren befindet sich eine Flächen LED-Leuchte, die ein historisches Foto beleuchtet. Die Lichtquelle schafft eine stille, beinahe sakrale Atmosphäre, die den Blick auf das Foto lenkt und zur Reflexion einlädt . Der offene Verteilerkasten steht dabei sinnbildlich für das Öffnen der Archive, das Sichtbarmachen des Verdrängten und das Einlassen von Licht in das Dunkel der Vergangenheit– ein alltäglicher Gegenstand, der durch seine Transformation zum Ort des Gedenkens wird.

 

 

Bei dem im Lichtkasten gezeigten Foto handelt es sich um eines jener Bilder aus Fürth, die erst 2019 erstmals auf Twitter veröffentlicht wurden. Das Fotoalbum wurde offenbar von einem amerikanischen Soldaten entdeckt und in die USA gebracht. Es wurde von seiner Enkelin Elisheva Avital gefunden. 

 

Da solche Bilder offiziell in jener Zeit nicht veröffentlicht werden durften ( sie dokumentieren auf sehr eindringliche Weise die Gewalt dieser Nächte ) stellen sie einen sehr seltenen Fund dar und wurden von der Familie des Soldaten an Yad Vashem gespendet. Ich habe von dort die Erlaubnis erhalten, eines der Bilder für meine Installation zu verwenden.

 

Man kann das Fotoalbum hier sehen :

 

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/15093375

 

Archival Signature : 15539 

Credit : Yad Vashem 

Related Collection : A Photo Album Including Pictures of the Pogrom Night in Germany and Photos From the Liberation of Paris

 

Die Bilder wurden von einem Fürther und einem Nürnberger Fotografen, Fritz Wolkenstörfer und Karl Neubauer, aufgenommen. Man darf darüber spekulieren, ob sie von Julius Streicher in Auftrag gegeben wurden, der, in Nürnberg ansässig , das Hetzblatt „Der Stürmer“ herausgab.

 

Für dieses spezielle Bild habe ich mich entschieden, da es die brutale Verletzung und Zerstörung des Privateigentums zusammen mit den Tätern zeigt. Die Wirkung ist eine völlig andere als bei den Bildern brennender Synagogen: Der Zuschauer wird zum persönlichen Zeugen des Verbrechens.

 

Mein Gedanke ist : das Bild des Tatortes an einem der Standpunkte der Fürther Glanzlichter zu zeigen, die gleichzeitig eine jüdische Vergangenheit haben.

 

Ich schlage deswegen den Bereich Königstraße  vor- dort befand sich ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens :  der sogenannte “Schulhof” zwischen der Königstraße und der Mohrenstraße. Dort befanden sich mehrere Synagogen, Talmudschulen, ein rituelles Schlachthaus und Ritualbäder.  

 

Alternativ kämen in Betracht: 

 

Helmstrasse 10: In der Helmstrasse 9 wurde Jakob Henle geboren, ein berühmter Mediziner.

 

Schwabacher Straße 32:  Der Gebäudekomplex wurde als repräsentatives Wohnhaus mit anschließender Spiegelglasfabrik für den jüdischen Kaufmann Moses Isaak Büchenbacher erbaut.

 

 

Fürther Freiheit 6, an der Fürther Freiheit gelegen. Hier befand sich der sogenannte Schlageter-Platz, auf den in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1938 alle Fürther Juden getrieben worden sind und bis zum Morgen die kalte Novembernacht verbringen mussten .

 

Das Foto kehrt symbolisch an seinen Entstehungsort zurück und beleuchtet buchstäblich einen dunklen Abschnitt der Stadtgeschichte.

 

 

 

 

 

 

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