"whispered words"

Mineralien werden durch Druck- und Temperaturveränderungen zu Gestein. Das Gestein wird durch Gletscherbewegungen als Findling an andere Orte gebracht. Diese Bewegungen geben ihm in Millionen von Jahren seine Form. Die Kruste des Findlings wurde teilweise von mir entfernt und es werden darunter liegende Strukturen und Geheimnisse enthüllt. Ein Video wird auf den Stein projiziert und er verändert sich zum Gesicht. Der Titel des Werkes "whispered words" verändert die Wahrnehmung des Gesehenen und Gehörten. Das Meeresrauschen erinnert an die Steingeschichte und Geheimnisse aus Deiner  Vergangenheit.

Warum Künstler mutige Menschen sind:
Kunst, die man zur Schau stellt, ist eine Selbstoffenbarung!
Künstlerisches Tun erfordert Mut, oft muss man sich im Werk von etwas verabschieden, neue Wege beschreiten, sichere Wege verlassen, zu neuen Ufern aufbrechen, loslassen, Regeln brechen, den Zufall mutig willkommen heißen.
So benötigte ich Mut, diese Stein zu spalten. Ich habe damit gerungen, wie weit ich ihn spalten kann.: Die verbindende Schicht ist nun weniger als 1 cm dick.
Mut wird immer belohnt
Der Lohn für meinen Mut war die Form, die sich nach der Spaltung zeigte: aus einen festen Fundament erwachsen zwei nach oben strebende luftig wirkende Formen . Ich sehe den Stein und denke an : Beflügeln, Freisein, Sichentwickeln und Tanzen: Mut zur Entfaltung und Aufstreben 

 

Sagittarius A*
 "Im Mai 2022 präsentieren Forscher das erste Abbild des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße. Einem internationalen Team aus 300 Forschern ist es gelungen, das Schwarze Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, zu „fotografieren“. Das Bild wurde aus Messdaten von weltweit acht Radioteleskopen zusammengesetzt. Damit ist nun bestätigt worden, dass es sich bei dem massiven Objekt Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße tatsächlich um ein Schwarzes Loch handelt. 
Für mich war diese Nachricht der Ausgangspunkt für die Idee für meinen Kalksandstein!
 
Ausgangspunkt meines Werkes war die Inzenierung von Orpheus und Eurydike von Christoph Willebald Gluck als Tanzoper von Pina Bausch.
 Pina Bausch ließ dabei die Singenden im schwarzen Gewand auf der Bühne plazieren und schaffte damit einen neuen Stücktypus, eine Tanzoper. Bauschs Erzählweise der mythischen Geschichte weist eine besondere Form des Umgangs mit der Gestaltung von Gewichtsübertragungen von Tanzenden auf der Bühne auf. Sie verlieh dem Gang in die Unterwelt, den Orpheus unternimmt sowie der Verkörperung der Schattenfrau Eurydike eine Bewegungsqualität, die die Tanzwissenschaftlerin Mariama Diagne als „Schweres Schweben“ bezeichnete. Den Stein, den ich mit diesem Begriff, den Bildern und der Musik der Tanzoper im Kopf entwickelte, durchzieht ein umlaufender Grad und es entstehen zwei zwar verbundenene aber sich zum Teil in unterschiedliche Richtungen bewegende andersfarbige Formen.

I can´t breathe

 

Diese Worte sind eine Parole der Bewegung Black Lives Matter, die Polizeigewalt gegen Farbige anklagt.

Am 25.5.2020 kam George Perry Floyd durch eine gewaltsame Festnahme ums Leben, bei der er minutenlang diesen Satz rief. 

I can´t breathe  ist aber nicht nur einer der Kernsätze gegen Rassismus,  sondern trifft den Nerv der Menschen in der Coronapandemie, die sich durch Maskentragen und soziale Distanzierung beeinträchtigt fühlen, an Covid 19 erkranken und Gefahr laufen einen Erstickungstod zu erleiden.

I can´t breathe rufen nicht nur die Menschen, sondern auch die Erde, auf der der Klimawandel zum Abschmelzen der Gletscher, ansteigenden Temperaturen und Wasserpegel führt und unsere bekannte Umwelt zerstört.

Nicht zufälllig wird die Maske mit diesem Aufdruck von einer BPoC ( black people of  colour) getragen, denn auch die Coronapandemie hat rassistische Züge:  Entwicklungs- und Schwellenländer mit geringeren finanziellen und medizinischen Resourcen sind schwerer betroffen, es fehlt oft die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung oder gar der Impfung.